Vor kurzem haben wir darüber berichtet, dass Japan sich intensiv mit einer Legalisierung des Glücksspiels auseinandersetzen würde. Gerade mit Blick auf die Olympischen Spiele im Jahr 2020 sollte nicht nur das Glücksspiel im Inselstaat erlaubt werden, sondern es wurden auch bereits attraktive und überaus lukrative Casinos sowie Ressorts geplant, die für jede Menge Kundenströme hätten sorgen sollen.
Nun aber scheint das Projekt in Gefahr und dass obwohl Experten bereits jetzt gemutmaßt haben, dass Japan nach Macau und Las Vegas so etwas wie das drittgrößte Glücksspielparadies der Welt werden könne.
Die Gründe für den vermeintlichen Umsturz der geplanten Glücksspielrevolution sind vielseitig und sollen im Nachfolgenden kurz vorgestellt werden. Besonders interessant ist vor allem die Tatsache, dass die hohe Gefährdung der japanischen Bevölkerung rund um das Thema Glücksspielsucht anscheinend nichts mit der geplanten Änderung der Pläne zu tun haben soll. Untersuchungen haben schließlich herausgefunden, dass Japaner im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen in vielen Fällen deutlich schneller ein ungesundes Spielverhalten entwickeln als andere.
Probleme in der Regierung
Der erste und gleichzeitig wichtigste Grund für die anscheinend vorerst ausgesetzten Pläne, muss der derzeitigen Regierung Japans sowie deren internen Problemen angelastet werden. In den letzten Wochen und Monaten haben immer mehr Minister ihren Hut nehmen müssen, da schwere Vorwürfe der Korruption im Raum standen und teilweise sogar auch bewiesen wurden. Auch heute noch stehen viele Verdachtsfälle im Raum und die Regierung selbst wirft kein gutes Licht auf die bevorstehende Legalisierung des Glücksspiels. Das Risiko, dass eben diese Korruptionsfälle und Veruntreuung von verschiedenen Geldern durch das Glücksspiel noch gefördert würden, scheint derzeit zu groß. Dementsprechend scheint es nur schwer möglich, dass die geforderte Gesetzesvorlage tatsächlich noch bis zum Ende des Monats ausgearbeitet werden kann.
Darüber hinaus hat die geplante Glücksspiellegalisierung nur einen sehr geringen Rückhalt in der Bevölkerung. Verschiedene Umfragen haben ergeben, dass nur ein Drittel der Japaner sich für den geplanten Bau der Megacasinos begeistern kann, während rund zwei Drittel eben diese Pläne rigoros ablehnen. Aus welchen Gründen diese Ablehnung entsteht ist derzeit noch nicht ausreichend evaluiert worden, aber die Sorge hinsichtlich Korruption und ähnlichen möglichen negativen Konsequenzen könnte eine entscheidende Rolle spielen.
Ein dritter Faktor, der an dieser Stelle berücksichtigt werden muss, ist der gewählte Zeitpunkt für den Start der Casinolaufbahn Japans. Ursprünglich waren hierfür die Olympischen Spiele im Jahr 2020 angepeilt. Tatsächlich stellt sich allerdings heraus, dass dieser Termin auch für die möglichen Investoren und Casinobetreiber zu früh erscheint. Der Grund hierfür liegt in der Natur eines solchen Großevents – während die Kundenströme zu den Spielen geradezu bombastisch sein werden, wird es danach zu einem rapiden Abfall kommen. Um eben diese Abfall bereits von vornherein möglichst gut ausgleichen zu können, kann es sich für viele Betreiber lohnen, die eigenen Türen erst nach den Spielen im Jahr 2020 zu öffnen.