Für die meisten Online Gambler dürfte es eine rechte Überraschung sein, doch Spanien hat nun ausdrücklich zu erkennen gegeben, dass gerade nachdrückliche Verhandlungen geführt werden, in deren Folge die Werbung von Online Glücksspielanbietern auf der Iberischen Halbinsel zukünftig verboten werden soll. Dies kommt vor allem deshalb so überraschend, weil noch vor gar nicht langer Zeit ein reger Aufbau des Online Glücksspiels in Spanien stattgefunden hat. Zahlreiche neue Lizenzen wurden vergeben und Restriktionen gelockert, damit auch der spanische Staat vom Boom im Online Glücksspielsektor profitieren kann. Durch das demnächst aller Voraussicht nach anstehende Verbot von Werbung für Online Glücksspielanbieter kann sich diese Entwicklung für viele Anbieter als durchaus negativ erweisen. Immerhin sind es vor allem die verschiedenen Werbekampagnen, die den Betreibern neue Kundenströme zusichern. Warum Spanien sich aktuell derart gegen Glücksspielwerbung sträubt und welche Folgen für die Branche denkbar wären, wird nachfolgend angerissen.
Verantwortungsvolles Spiel und Jugendschutz stehen im Fokus
Der erste Impuls, der für die Gespräche rund um das Thema Werbungsverbot für Online Glücksspielanbieter verantwortlich sein dürfte, bezieht sich aller Voraussicht nach auf das Thema Jugendschutz. Viele Kampagnen sprechen gerade junge Leute an und suggerieren einen leichten und positiv behafteten Einstieg in das Online Glücksspiel. Dabei ist es Minderjährigen gar nicht erlaubt am Glücksspiel überhaupt teilzunehmen Die spanische Regierung scheint nun zu befürchten, dass gerade Jugendliche sich von den verschiedenen Werbeauftritten angesprochen fühlen und versuchen sich notfalls auch illegal bei Online Buchmachern oder Online Casinos zu registrieren. Durch ein Verbot von Werbekampagnen glaubt die Regierung dieses Risiko eindämmen zu können. An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass Werbekampagnen rund um Online Glücksspielanbieter in Spanien bislang so gut wie gar nicht reguliert werden.
Mögliche Auswirkungen können auch negativ sein
Die Folgen eines solchen Werbeverbots können bislang nicht abgesehen werden, dürften sich allerdings sowohl in positive wie auch in negative Richtungen bewegen. Während der Jugendschutz vermutlich wirklich verstärkt werden würde, sind es vor allem die Online Buchmacher und Online Casinobetreiber, die unter einer solchen Vorgabe zu leiden hätten. Durch den Wegfall diverser Werbemaßnahmen gehen ihnen zahlreiche Einnahmen sowie auch viele Kunden verloren.
Doch auch der spanische Profisport könnte unter einer solchen Entwicklung durchaus leiden. Vor allem die Sponsorschaften haben den verschiedenen Vereinen in den letzten Jahren viel Geld in die Kassen gespült. Nicht selten waren diverse Online Buchmacher an diesen Sponsorschaften beteiligt. Sollten die neuen Gesetze auch diesbezüglich Änderungen einfordern, könnte die Qualität des Spitzensports zukünftig durchaus schwächeln, weil den Mannschaften beispielsweise das Geld fehlt, um professionelle und leistungsstarke Spieler einzukaufen. Bislang sind die Gesetze bei weitem aber noch nicht durchgewunken. An welcher Stelle letztendlich welche Regulierungen auftreten ist demnach bisher noch gar nicht abzusehen.