Frühere Generationen betrachteten das Glücksspiel im Allgemeinen mit einer gewissen moralischen Verachtung, aber heute ist die Einstellung der meisten Leute wesentlich entspannter und für viele Menschen ist ein Kasinobesuch akzeptierte Freizeitbeschäftigung und nicht eine der sieben Todsünden.
Dieser Artikel beschreibt die verschiedenen Typen von Kasinolokationen in den USA etwas genauer. Obwohl Las Vegas und Atlantic City immer noch die populärsten und bekanntesten Kasinoziele sind, warten Hunderte anderer Möglichkeiten.
Nevada: Es lebe der Glücksspiel Staat
Für Jahrzehnte war Nevada dafür berühmt, der einzige amerikanische Staat zu sein, der legales Casinospiel ermöglichte. Diese Limitierung wurde aufgehoben, als New Jersey in den späten siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts das Glücksspiel legalisierte (allerdings beschränkt auf die Stadt Atlantic City). Und trotz des enormen Wachstums bei Flussdampfer Casinos oder in Indianerreservaten (besonders in den 90er-Jahren) bleibt der „Silver-State“ unangefochtener Spitzenreiter der amerikanischen Casinolandschaft.
Las Vegas herrscht unangefochten
Las Vegas ist das Kronjuwel und die wohl grösste und bekannteste Glücksspieldestination der ganzen Welt. Auch als Sin City (Sünden Stadt) oder Lost Wages (Verlorene Gehälter) bekannt, bildet Las Vegas eine riesige Ansammlung von Palmen, Springbrunnen, Neonlichtern, mehr als 100.000 Hotelzimmern, und das alles inmitten eines bizarren Mischmaschs von Architektur, die man zumindest einmal im Leben gesehen haben sollte.
Vegas versprüht eine frenetische Energie, die die Stadt einzigartig in der amerikanischen Popkultur macht. Und die Stadt nutzt diesen Status als Ikone zur Gänze. Neue Hotel/Kasinokomplexe wachsen mit atemberaubender Geschwindigkeit aus dem Boden der Wüste. Gegen Ende des Jahres 2006 standen neun der zehn grössten Hotels der Welt am Strip von Las Vegas.
Die Stadt ist immer noch wegen des Glücksspiels so bekannt. Wo sonst könnte man Spielautomaten in Supermärkten und am Flughafen finden? Aber das Bild ändert sich. Irgendwann während der späten Neunzigerjahre passierte es erstmals, dass Gläcksspielgewinne weniger als die Hälfte der Einkommen der Glücksspielindustrie ausmachten. Dieser Wandel bedeutet, dass Menschen aus aller Welt Las Vegas nicht mehr nur als eine gigantische Spielstätte betrachten, sondern zunächst als Urlaubsziel oder Kongressstandort.
Tahoe und Reno: ruhigere Gesellen
Bevor Las Vegas so bekannt wurde wie jetzt, war Reno im Norden Nevadas das Epizentrum des Glücksspiels in den USA und die Casinos von Tahoe hatten häufig Berühmtheiten wie Frank Sinatra und seine Kumpels zu Gast. Mittlerweile überschattet der Wettbewerber aus Süd-Nevada Reno und Tahoe mit Leichtigkeit, aber diese zwei faszinierenden Städte bleiben trotzdem gute Alternativen für Leute, denen die Hochgeschwindigkeitsatmosphäre von Las Vegas egal ist.
Als „biggest little city in the world“ verströmt Reno eine Westernaura und zieht damit einen besonderen Kundenkreis an. Tahoe liegt genau auf der Grenze zwischen Kalifornien und Nevada und bietet neben den Möglichkeiten zum Spiel im Winter ein wunderbares Skigebiet, zahllose Wassersportaktivitäten im Sommer und eine traumhafte Bergkulisse das ganze Jahr über.
Atlantic City: Las Vegas des Ostens
In den späten Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts wagte New Jersey den Schritt und legalisierte das Glücksspiel, um auf die Art das etwas dahinsiechende Atlantic City wiederzubeleben.
Die Transformation verlief nicht immer reibungslos, aber heutzutage ist die Casino Industrie von Atlantic City kerngesund. Als einer der grössten Spielorte in den vereinigten Staaten werden dort jedes Jahr Milliarden von Dollar aufs Spiel gesetzt.
Obwohl der „Atlantic City Boardwalk“ nicht mit dem „Strip“ von Las Vegas konkurrieren kann, wird auch dort eine einzigartige Mixtur aus Glitter und Glamour in einer Karnevalsatmosphäre geboten und das auch noch in einem Seeort. Sehr wichtig für die Gäste von der Ostküste: Sie müssen nicht mehr quer über den Kontinent fliegen, um Blackjack zu spielen.
Casinos auf dem Wasser
Vielleicht verstehen manche Leute nicht, warum Glücksspiel auf dem Wasser erlaubt sein kann, an Land aber illegal ist. In den USA gilt, wenn ein Fluss durch den Staat führt und man lebt an der Küste, dann ist die Chance auf ein Casino innerhalb einer kurzen Autostrecke gegeben (natürlich sollte man an Pillen gegen Seekrankheit denken und bereit sein, eine Gangway zu überqueren).
Casinos auf Flussdampfern
Neue Gesetze und Regelungen haben eine Ikone der amerikanischen Geschichte reanimiert: Flussdampfer mit Casino an Bord. Obwohl die gegenwärtigen Boote nur wenig an die Raddampfer des Mississippi erinnern, ist der Spass am Glücksspiel immer noch lebendig auf dem grossen Fluss.
Die meisten Casinoreisen per Schiff führen „ins Nichts“ und dauern eine bis zu drei Stunden.
Das Schiff verlässt den Hafen und sobald es hinreichend weit von der Küste entfernt ist, beginnt die Zockerei. Manche schwimmenden Casinos müssen nicht einmal den Anker lichten. Allein die Tatsache, dass sie sich auf dem Wasser befinden, macht das Spiel im Sinne der staatlichen Gesetze legal. Typischerweise sind sie kleiner als die Riesenpaläste von Las Vegas und sie sind auch nicht immer 24 Stunden geöffnet. Das Spielangebot ist aber mehr oder weniger identisch.
Kreuzfahrtschiffe: in internationalen Gewässern zocken
Was könnte schöner sein als eine Kreuzfahrt entlang der amerikanischen Küste? Und dann weiter südlich zu Hotspots in die Karibik und durch den Panamakanal? Kreuzfahrtschiffe sind auf der ganzen Welt unterwegs und fahren so schöne Gegenden an wie das Mittelmeer, Alaska und Mexiko.
Und fast jedes Kreuzfahrtschiff nutzt die Tatsache, dass Spielen in internationalen Gewässern legal ist und hat deswegen einen Spieltempel an Bord (geöffnet nur in internationalen Gewässern). Dort werden die gleichen Spiele mit den gleichen Chancen angeboten wie an Land.
Wenn es Dir also nichts ausmacht, wenn die Würfel einmal etwas schief rollen, nachdem eine Zehnmeterwelle den Kahn getroffen hat, dann könnte das Spiel an Bord eines luxuriösen Schiffes genau das richtige für Dich sein.
IndianerCasinos
Während der letzten zwei Jahrzehnte gab es in den USA einen Boom beim Glücksspiel in Indianerreservaten. Das grösste und bekannteste Gebiet liegt in Connecticut (ausserhalb von Hartford) und bietet den New Yorker Spielern eine interessante Alternative zu Atlantic City.
Glücksspiel in Indianergebieten generiert mittlerweile Milliarden an Einnahmen jedes Jahr und bedeutet eine ernsthafte Konkurrenz für die traditionellen amerikanischen Casinostandorte.
Tatsächlich sind die Gesamteinnahmen aus allen Stammeskasinos mittlerweile grösser als die von Atlantic City, Las Vegas und Reno zusammen.
Die Casinos in den Indianerreservaten bieten typischerweise die gleichen Automaten- und Tischspiele, die man auch in den herkömmlichen Standorten findet. Allerdings ist in vielen Alkoholkonsum verboten und nur wenige können mit dem Glamour von Las Vegas mithalten.
Trotzdem spricht der immense Erfolg der IndianerCasinos für deren Qualität. Wer also ohne künstliches Venedig oder Paris und ohne künstliche Vulkane leben kann, wird sich in der freundlichen aber weniger spektakulären Atmosphere eines Casinos auf Indianerland sehr wohl fühlen.