Laut dem Turnier Manager von PokerStars Baard Dahl sollen diese Maßnahmen ab Oktober 2015 nach und nach in Kraft treten. „Alles komplexere als Nachschlagetabellen einfacher Natur darf in Zukunft nicht mehr verwendet werden, während der Poker Client geöffnet ist.“, erklärte Dahl.
Das Microgaming Poker Netzwerk (MPN) kündigte an, dass es seinen Spielern die ständige Änderung ihrer Screen Namen erlauben wird. Dies soll aller 30 Tage bzw. aller 1.000 Hände möglich sein. Damit werden die Spieler vor den “parasitären Spielern” (Bezeichnung von MPN) geschützt, welche beim Spiel fortgeschrittene Techniken zur Profitmaximierung wie Datamining und Seating Scripts zu ihrem Vorteil einsetzen.
Auch auf der Schwesterseite von PokerStars, Full Tilt Poker, wurde eine Anzahl von Änderungen vorgenommen. Nun können die Spieler beispielsweise ihre Limits und Spiele in den Cash Games zwar noch auswählen, jedoch nicht mehr direkt die Poker Tische, an denen sie sitzen werden. Auch das VIP Programm von Full Tilt wurde zugunsten der Freizeitspieler umgebaut.
Die restriktivsten Änderungen fanden bei Partypoker statt, wo die Spieler zukünftig keinerlei Poker Tracking Software oder Heads-up Displays (HUDs) auf der Online Poker Site mehr benutzen dürfen. Handverläufe können außerdem nicht mehr heruntergeladen oder gespeichert werden. Partypoker gab ferner bekannt, dass die Namen der beteiligten Spieler erst nach der 1. ausgeteilten Hand am Tisch erkennbar sein sollen.
Um die berüchtigten Seating Scripts zu bekämpfen, führt nun Partypoker eine „globale Warteliste“ ein, wodurch sich die Spieler nicht mehr für einen ganz bestimmten Cash Game Tisch registrieren können.
All diese Änderungen wurden im Sinne der vielen Freizeitspieler getroffen, die dieser Hilfsprogramme und Tools meist nicht gewärtig sind und dass diese Software von professionellen Spielern gegen sie gnadenlos eingesetzt wird. Durch den Einsatz solcher Programme wurden die Spiele für die schwächeren Spieler einfach zu schwierig und deren „Lebenszeiten“ auf der Poker Site stark verkürzt.
Diese Maßnahmen sollen der in den letzten Jahren angeschlagenen Online Poker Ökologie wieder auf die Beine helfen und vor allem die schwächeren Spieler der Online Poker Rooms schützen, was letztlich nicht nur gut für diese Spieler ist, sondern für alle Spieler der Poker Plattform. Das Motto: Wenn Poker wieder mehr Spaß macht, dann wird auch wieder mehr eingezahlt – und das dürfte am Ende auch den Profis recht sein.